2 Euro Gedenkmünze

    Die Euro-Münzen lassen sich drei Gruppen zuordnen: Außer der Gruppe der regulären Kursmünzen, dem mit Abstand größten Anteil der herausgebenen Euro-Münzen,gehören dazu die Gruppen der Sammlermünzen und der 2-Euro-Gedenkmünzen. Häufig werden Sammlermünzen und 2-Euro-Gedenkmünzen unter dem Begriff „Sondermünzen“ zusammengefasst.

    Die bei Numismatik-Freunden beliebten 2-Euro-Gedenkmünzen unterscheiden sich von Sammlermünzen in mehrerer Hinsicht: Unter anderem ist ihnen ist der Nennwert „2 Euro“ vorbehalten. Sie haben die identischen Abmessungen und technischen Merkmale (Größe, Dicke, Material, usw.) der regulären 2-Euro-Kursmünzen sowie deren Rückseite (Revers). Wie bei den regulären Kursmünzen zeigt der Revers auch bei den 2-Euro-Gedenkmünzen die Nominale „2“ und die stilisierte Karte von EU-Europa. Euro-Sammlermünzen gibt es dagegen nicht mit der Nominale „2 Euro“, sondern ausschließlich mit für Kursmünzen nicht vorgesehene Nominale wie z. B. 5, 10, 12, 20 oder 100 Euro. Dem Charakter der 2-Euro-Gedenkmünze als Umlaufmünze entspricht ihre Geltung im gesamten Euro-Raum. Die Sammlermünzen dagegen sind nur in ihrem Ausgabeland gültiges Zahlungsmittel. Wichtig ist auch, dass im Gegensatz zur Sammlermünze die Ausgabe-Häufigkeit bei 2-Euro-Gedenkmünzen auf maximal zwei Ausgaben jährlich je Euro-Staat begrenzt ist. Bis August 2012 war sogar nur eine Ausgabe pro Land gestattet.

    Die Europäische Zentralbank verfolgt einerseits die Vorgabe, die 2-Euro-Gedenkmünzen anders als die anderen fast regelmäßig sofort nach ihrer Ausgabe Sammelzwecken dienenden Sondermünzen im Euro-Raum als echte, in der Öffentlichkeit auch ausreichend häufig wahrgenommene Umlaufmünzen kursieren zu lassen. Dafür ist ein ausreichender Ausgabeumfang erforderlich. Andererseits soll die Sonderstellung dieser der würdevollen Vermittlung wichtiger übernationaler oder nationaler Ereignisse oder Sachverhalte auch durch eine gewisse Beschränkung des Ausgabe-Volumens Rechnung getragen werden. Dementsprechend darf die Zahl der von einem Staat jährlich in den Verkehr gebrachten 2-Euro-Gedenkmünzen in der Regel nicht mehr als 0,1 % des Gesamtumlaufs der 2-Euro-Münzen in diesem Jahr im Euro-Gebiet beziehungsweise nicht mehr als 5 % der 2-Euro-Münzen des Ausgabestaats übertreffen.

    Die ersten 2-Euro-Gedenkmünzen wurden gemäß EU-Ratsbeschluss vom 8. Dezember 2003 im Jahr 2004 ausgegeben. Als erstes Euro-Land brachte Griechenland 2004 eine 2-Euro-Gedenkmünze („Olympische Spiele 2004“) heraus. Inzwischen haben alle anderen 22 Euro-Staaten nachgezogen. Als letztes Land trat Andorra 2015 mit einer Gedenkmünze anlässlich des „30. Jahrestag der Volljährigkeit ab 18 Jahren“ im Pyrenäen-Fürstentum dem Kreis der 2-Euro-Gedenkmünzen-Ausgabeländer bei.

    Mittlerweile sind etwa 20 % der insgesamt umlaufenden 2-Euro-Münzen Gedenkmünzen in etwa 140 verschiedenen Ausgaben. Etwa zwei Fünftel davon sind in den fünf deutschen Münzstätten geprägte Münzen (ca. 480 Millionen). Neben den Münzen der „Bundesländerserie“ (seit 2006) und der Gedenkmünze „Deutsche Einheit“ (2015) gehören fünf Gemeinschaftsausgaben dazu.